Die gefährlichsten Lügen sind die, die wir gerne glauben.

Lesevorschlag für Erstbesucher: 1.) Gerechtigkeit, ein Kabarett? 2.) Fairness für alle? Ja schon, aber doch nicht für ...

Freitag, 26. November 2010

Fairness für alle? Ja schon, aber doch nicht für ...

... Steuerzahler.
Ein Gustostückerl, dieses Standard-interview mit Martin Schenk ("Sozialexperte der Diakonie"):

"Natürlich gibt es einerseits ein Stipendiensystem, aber das Problem dabei ist, dass es nur die Ärmeren erfasst, die wirklich wenig Geld haben."
Stipendien bekommen nur die, die es wirklich brauchen? Das können wir nicht zulassen.



Aber vielleicht sind die Stipendien auch zu niedrig. Der Experte: "[...] Deprivation, das heißt inwieweit Leute ausgegrenzt sind, unter bedrückenden, schwierigen oder krankmachenden Verhältnissen leben. [...] zum Glück die meisten Studierenden nicht an Deprivation leiden,"

Was tun wir jetzt? Wovon soll nur die Umverteilungsindustrie leben? Ach ja, kein Problem, wir definieren "Armut" einfach anders: 950 euro netto im Monat. Sicher nicht üppig, aber ist das wirklich was wir vor Augen haben wenn wir das Wort "Armut" lesen?

Egal, Steuerzahler sind ja sowieso nur eine anonyme Masse, da haben auch anständige Leute kein schlechtes Gewissen ihnen mehr und mehr abzuknöpfen. Halt, nein, so können wir das nicht sagen. Lieber so: Es gibt noch Fälle wo das System nicht perfekt gerecht ist (als ob es das jemals sein kann). So klingt's gut: "Rein aus Gerechtigkeits- und Fairnessgründen kann es nicht sein, dass der Master eine Frage des Geldbörsels der Eltern ist, dass es natürlich auf die Fähigkeiten und Talente der Studierenden ankommen muss. Das ist nicht gesichert, ..."

Also her mit dem Geld. Der Staat kassiert schon gut die Hälfte der gesamten Wirtschaftsleistung? Na und. Gerechtigkeit für alle? Ja schon, aber doch nicht für ...


P.S.: 1.) Um Missverständnisse auszuschliessen: die 950-euro-netto-pro-Monat-für-eine-Person Definition der "Armut" verdanken wir der EU.
2.) Zum Vergleich, hier ein Link zu den weltweiten 2009 Bruttonationaleinkommen.

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